Es sind Menschen, die Menschen helfen oder heute noch ein Hoch auf alle Aktivist*innen, Freiwilligen, Ehrenamtlichen und NGOs, die stets zur Stelle sind, wenn Not herrscht. Danke dafür!

Seit dem ersten Tag des Krieges in der Ukraine haben in Polen Menschen für Unterstützung für Schutzsuchende mobilisiert. Die Einwohnerinnen und Einwohner von Gemeinden, Städten und Selbstverwaltungen tun seitdem ihr Bestes, um Flüchtlingen eine würdige Ankunft zu ermöglichen. Sie sammeln Geld, Lebensmittel, Kinderprodukte, Medikamente und nehmen Flüchtlinge unter ihrem Dach auf, verleihen ihre Autos oder riskieren ihr Leben, indem sie mit Spenden selbst in die Ukraine fahren. Wir konnten uns selbst beim Ausladen des Lasters davon überzeugen, den polnische Frauen in Österreich an die Grenze schickten – das halbe Dorf war an Ort und Stelle, um zu helfen. Private bereiten Schlafplätze vor, Hotels stellen Zimmer kostenlos zur Verfügung und Restaurants liefern freie Speisen aus: Am dreizehnten Kriegstag sind 1,4 Millionen Ukrainer*innen nach Polen geflohen und die Bevölkerung beweist eindrücklich, dass es eine solidarische Zivilgesellschaft gibt, die beeindruckt: Am Grenzübergang in Hrebenne sprach ich mit einem Mann, der 450 km weit gefahren ist, um hier Suppe zu kochen. Er hat sich wie viele andere Urlaub genommen. Wir können doch nicht „gleichgültig vorbeigehen“, sagt er.

Auch in Österreich gibt es sehr viele und immer mehr Menschen, die helfen und Hilfe anbieten. Es werden auch mehr Flüchtlinge ankommen und jede Unterstützung wird wertvoll sein. Was könnt Ihr selbst tun? Solidarisch sein, Kundgebungen besuchen, Geld v.a. an kleinere Organisationen spenden (bspw. Fundacja Ocalenie in Polen oder Train of Hope – Flüchtlingshilfe Wien/Österreich). Private können sich unter nachbarschaftsquartier@bbu.gv.at melden, um Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bei Caritas Wien können sich unter immo-wohnungen@caritas-wien.at Personen melden, die über leerstehende Immobilien, Wohnungen / Zimmer verfügen und diese Geflüchteten aus der Ukraine für mindestens 6 Monate zur Verfügung stellen wollen. Auch die Diakonie Österreich hat eine „Wohnraumvermittlungsstelle für Vertriebene aus der Ukraine“ gestartet.

Es gibt viele Möglichkeiten nicht gleichgültig zu sein, oft können kleine Sachen viel bewirken. Am Hauptbahnhof in Wien sind gerade polnisch/ukrainisch /russisch sprechende Personen als Hilfe bei Erstinformation der Ankommenden sehr willkommen. Wichtig ist, dass bei allen Schreckensnachrichten unser Fokus auf humanitäre Hilfe und Schutz für alle die ihn gerade brauchen, bleibt. Genauso wichtig, wie es ist, dass die Politik die Arbeit nicht den Freiwilligen überlässt und dass jetzt rasch gute Infrastruktur, Empfang, Beratung und Versorgung sichergestellt werden. Was nicht passieren darf, ist dass sich 2015 insofern wiederholt, als das man die Zivilgesellschaft mit all der Verantwortung für andere Menschen in Not, alleine lässt. Darauf muss unser Fokus in der Politik liegen.