Das König Abdullah Zentrum zieht endlich aus Wien ab. Während der Regierungsverhandlungen mit der ÖVP war es uns wichtig, hierzu konkrete Schritte zu vereinbaren. Gut, dass es jetzt eine Lösung mit allen Vertragspartnern gibt. Die 323 Mahnwachen der Zivilgesellschaft haben zweifelsohne dazu beigetragen, dass der Prozess beschleunigt wurde. Denn: Solange in Saudi-Arabien Menschenrechte, Religions- und Meinungsfreiheit mit Füßen getreten werden, ist ein Toleranz suggerierendes Zentrum in Österreich fehl am Platz.

Saudi-Arabien war in den letzten Jahren bemüht, sein Image als Schurkenstaat zu verbessern. Mehr als Feigenblattpolitik ist dabei nicht herausgekommen. Deswegen war unsere Position zum König-Abdullah-Zentrum stets klar: Dieses Zentrum ist ein Feigenblatt für ein Regime, dass ganz oben auf der Liste steht, wenn es um Menschenrechtsverletzungen geht. Wir wollten nie, dass Österreich bei dieser Augenauswischerei mitmacht. Vor allem Alev Korun war hier von Beginn an enorm engagiert. Der jahrelange Widerstand wurde nun mit Erfolg gekrönt. Mein Dank gilt ganz besonders den Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, die seit über 6 Jahren unermüdlich Mahnwachen für die politischen Opfer des theokratischen Regimes – das bekannteste wohl Raif Badawi – abhalten. Der Blogger sitzt seit nunmehr neun Jahren im Gefängnis.