Der Blogger Raif Badawi verbringt den 9. Geburtstag in Folge im Gefängnis – wir demonstrieren weiter. Die internationalen Proteste lassen nicht nach, auch Ensaf Haidar kämpft von Kanada aus für die Freilassung ihres Mannes. Sie hat auch heuer im Rahmen der Ramadan-Amnestien um die Freilassung ihres Mannes angesucht. Die gemeinsamen Kinder sind mittlerweile 17, 16 und 13 Jahre alt. Sie haben lange und prägende Jahre ihres Lebens getrennt und in Sorge um ihren Vater verbringen müssen. Eine Aussicht auf eine Begnadigung gibt es trotzdem nicht. Raif Badawi ist jedenfalls mehr als „nur“ ein politischer Gefangener. Sein Name ist eine Anklage gegen ein Frauen- und Menschenrechte verachtendes Regime – er steht stellvertretend für das Schicksal von 3000 weiteren Inhaftierten, die allein aufgrund ihres Rechts zur freien Meinungsäußerung in saudi-arabischen Gefängnissen sitzen.

Saudi Arabien war in den letzten Jahren bemüht sein Image als Schurkenstaat zu verbessern. Mehr als Feigenblattpolitik ist dabei nicht herausgekommen. Deswegen war unsere Position zum König Abdullah Zentrum in Wien stets klar: Solange in Saudi-Arabien Menschenrechte, Religions- und Meinungsfreiheit mit Füßen getreten werden, ist ein Toleranz suggerierendes Zentrum in Österreich fehl am Platz. Wir haben mit der ÖVP vereinbart, dass es das Zentrum in dieser Form nicht weiter geben wird, dem kommen wir jetzt nach. Die wöchentliche Mahnwache vor dem KAICIID-Zentrum wurde aufgrund des Lockdowns in den digitalen Raum verlegt. Die nächste physische Mahnwache findet wieder am 22. Jänner unter Covid-Auflagen statt, kommt vorbei!