Als der Bundespräsident den Nationalsozialismus verurteilt, klatscht die FPÖ nicht oder heute ist Internationaler Holocaust Gedenktag und wir erinnern daran, dass Faschismus keine Meinung, sondern immer ein Verbrechen ist und dass das NieWieder deshalb ein unumstößlicher antifaschistischer Grundkonsens ist – gerade in Österreich.

Walenty Kąkolewski lebte als Bauer in der Nähe der polnischen Stadt Ostrowo, ehe er im Mai 1940 auf Grundlage des berüchtigten Paragraph 175 – „widernatürliche Unzucht zwischen Männern“ – zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Im Dezember 1942 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Am 22.Jänner 1943 starb er in Gusen, einem Außenlager von Mauthausen. Walenty Kąkolewski ist eines von vielen Millionen Opfern, das in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet wurde.

Heute, am International „Holocaust Remembrance Day“ wollen wir uns ihrer ganz bewusst erinnern. Seit einigen Jahren ruft an dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, der World Jewish Congress gemeinsam mit der UNESCO zu der weltweiten Gedenkkampagne We Remember auf. Bei der Kampagne handelt es sich um eine digitale Erinnerungsaktion in den sozialen Medien, welche das Bewusstsein für die Bedeutung von Erinnerungskultur für die Gegenwart schaffen soll. Auch das Österreichische Parlament beteiligt sich daran. Im Namen der Opfer des Nationalsozialismus wird so die Stimme erhoben, um vor gefährlichen Entwicklungen in der Gesellschaft zu warnen. Das scheint nach wie vor bitter nötig. Solange sogar in einem Parlament vertretene Parteien einem Staatsoberhaupt demonstrativ den Beifall verweigern, wenn dieser davon spricht, dass sich „der verheerende Nationalsozialismus mit seiner mörderischen Ideologie“ nie wieder wiederholen dürfe, wurde offenbar noch nicht genug gewarnt.