Wie Krieg Kinderseelen tötet oder für die Allerkleinsten sind die Auswirkungen der Vertreibung und Flucht am größten. Als unbegleitete Minderjährige sind sie oft Beute.

„Der Krieg kennt keine Gewinner“, heißt es zu Recht. Kinder sind zweifellos jene Personengruppen, die am meisten verlieren, die bewaffnete Konflikte am meisten zu spüren bekommen und die Kriegen besonders schutzlos ausgeliefert sind. Kinder trifft am Krieg nie eine Schuld und doch erleben sie die gesamte Brutalität des Krieges: Bomben, Angst und Verzweiflung, Hunger, Flucht und Vertreibung. Kinder sind durch Kriegshandlungen besonders stark bedroht und besonders schutzbedürftig. Im Krieg verlieren sie den Schutz und die Geborgenheit im Familienverband und jegliche Sicherheit. Kinder leiden unter den körperlichen und geistigen Verletzungen – den vielschichtigen Traumatisierungen des Krieges – oftmals ein Leben lang. Deshalb müssen und werden wir ein besonderes Augenmerk auf Folgendes haben:

  • Für Kinder aus der Ukraine, die jetzt in Österreich Zuflucht suchen, braucht es vor allem eines: ein Gefühl von Normalität. Schulen und Kindergärten sind da wichtige Anker, denn sie schaffen Stabilität und bringen Routine. Wichtig ist es, Kinder dabei zu unterstützen, sich schnell im Klassenverband einzuleben und wieder ein Stück Alltag zurückzuerlangen.
  • Wir brauchen im Bildungswesen und in der Elementarpädagogik dringend zusätzliche Ressourcen und eine personelle Aufstockung, etwa zur Förderung von Deutschkenntnissen sowie zusätzliche Schulpsycholog*innen zur psychosozialen Unterstützung traumatisierter Kinder.
  • Speziell unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (sogenannten UMFs), die ohne familiären Rückhalt flüchten, müssen wir jetzt unsere vollste Aufmerksamkeit widmen, damit sie sich in Österreich rasch einleben können und nicht in die Arme von Menschenhändlern geraten.
  • Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den geflüchteten Kindern aus der Ukraine, genauso wie allen anderen Flüchtlingskindern, die bei uns ankommen, neue Zukunfts- und Bildungschancen zu bieten. Denn, mehr als alle anderen, brauchen diese eine Zukunftsperspektive.