Es geht um Leben und Tod
Den aktuellen Appell der afghanischen Botschafterin Manizha Bakhtari in Österreich müssen wir ernst nehmen.
Gerade trudelt die Meldung ein: Taliban ermordeten den Chefsprecher der afghanischen Regierung. Vor 2 Tagen gab es einen Anschlag auf den afghanischen Verteidigungsminister in der Hauptstadt Kabul, 11 Menschen starben. Seit April verübten die Taliban über 5.500 Anschläge, 2.000 Zivilist*innen sind tot, Frauen werden wieder öffentlich ausgepeitscht, Mädchen von Schulen entfernt – wo die Taliban einmarschieren, fliehen die Menschen um ihr Leben. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat kürzlich eine Abschiebung aufgrund der aktuellen Sicherheitslage gestoppt und die Europäische Kommission spricht offen von Kriegsverbrechen. Die Frage, ob Abschiebungen nach Afghanistan noch vertretbar sind, stellt sich gar nicht mehr. Wer das verneint, verweigert die Realität, dass die afghanische Regierung keine Landeerlaubnis mehr vergibt. Europäische Diplomat*innen bestätigen auch: Wenn die Taliban die Macht gewaltsam übernehmen (was aktuell der Fall ist) wird die EU deren Regierung nicht anerkennen, sie international isolieren und die Unterstützung für Afghanistan sofort stoppen. Hier gibt es kein Zurück.
Fakt ist: Afghanistan befindet sich im freien Fall. Dem Land und der Bevölkerung stehen furchtbare Zeiten bevor. Putin und Erdogan packen wohl wieder ihre Großmachtphantasien aus und wir müssen uns auf viel Blut & Brutalität einstellen. Aktuell eskaliert die Gewalt weiter und was uns deshalb JETZT beschäftigen muss, ist: Wie helfen wir akut der Zivilbevölkerung? Wo finden die Flüchtenden eine rasche Zuflucht und wie können weitere Tote vermieden werden? Die Internationale Staatengemeinschaft, UNHCR, IOM und die Europäische Union sind zweifelsohne gefordert. Wir brauchen dringend einen Sicherheitsgipfel.
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