oder eine beeindruckende Gruppe übergab uns eine Petition mit Forderungen an die Politik, im Ausschuss für Menschenrechte brachten wir einen entsprechenden Antrag ein.

„Es geht nicht darum, dass wir etwas sagen – es geht darum, dass wir gehört werden.“ – Einige der jungen Frauen konnten nicht sprechen, weil die Trauer zu groß ist. Ob es nahe Angehörige sind, deren Schicksal völlig ungewiss ist oder die Fassungslosigkeit, wie schnell die Machtübernahme der Taliban nach dem Abzug der US Truppen gelungen ist. Umso klarer die Forderung der engagierten Frauen: Anerkennen Sie die Taliban nicht, denn sie sind eine terroristische, faschistische und frauenverachtende Organisation. Viele der Männer, die jetzt in Machtpositionen sind, sind verurteilte Terroristen. Frauen wurden aus den Schulen und Universitäten und den meisten Bildungseinrichtungen verbannt und sind jetzt weitestgehend aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. Ihre Diplome und Erfahrungen sind jetzt nichts mehr wert. Sie müssten deshalb die Möglichkeit bekommen dieser patriarchalen Hölle zu entkommen.

Eine Frau erzählt, dass sie manchmal vor Freude weint, wenn sie hier in Österreich ihre Tochter in die Schule bringt, denn sie selbst hatte diese Möglichkeit in Afghanistan nicht. Eine andere findet keine Worte ,um über das Trauma der Flucht zu reden. Sie sind überzeugt, die Taliban warten nur darauf, Legitimation zu erhalten. Doch dieses Zeichen wäre ein fatales Signal, vor allem für Frauen und Mädchen. Wir reden auch über Vorurteile und Schikanen gegenüber Afghan*innen in Österreich, ihre Angst das Land wieder verlassen zu müssen und die Ohnmacht, ihren Freundinnen nicht helfen zu können. Der Mut und die Stärke dieser jungen Frauen wird mir lange in Erinnerung bleiben. Danke Euch für den Besuch! Fakt ist: Afghanistan ist wieder aus dem Bewusstsein und den Medien verschwunden, die Menschen dahinter sind noch da. Wir können nicht alles zum Besseren ändern, aber die richtigen Schritte setzen, müssen wir.