Breaking: Saudi-Arabien schafft Todesstrafe für Jugendliche ab
Das ist ein erster Schritt und guter Grund über den Tellerrand zu schauen und die Todesstrafe weltweit unter die Lupe zu nehmen:
Weltweit hat die Zahl der Hinrichtungen zum wiederholten Male abgenommen. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Amnesty International-Bericht hervor, der den tiefsten Wert seit zehn Jahren dokumentiert. Damit setzt sich der langjährige Trend zur Ächtung von staatlichen Hinrichtungen fort. Immer mehr Länder erkennen, dass das archaische ‚Aug um Aug‘-Prinzip strikt abzulehnen ist. Leider gibt es aber auch eine schlechte Nachricht: Entgegen dem weltweiten Trend wurden in Saudi-Arabien 2019 so viele Menschen hingerichtet wie nie zuvor und im Irak hat sich die Zahl der Exekutionen verdoppelt. Größter globaler Henker ist nach wie vor China wo aus der Zahl der hingerichteten Menschen ein Staatsgeheimnis gemacht wird. Gleich dahinter reiht sich der Iran ein. Erstmals wurden Zahlen zur Todesstrafe von den Behörden in Vietnam öffentlich zugänglich gemacht. Demnach fanden 2018 mindestens 85 Hinrichtungen statt. Damit gehört Vietnam zu den fünf Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit: Die Liste wird angeführt von China (Tausende), Iran (mindestens 253), Saudi-Arabien (149), Vietnam (mindestens 85) und Irak (mindestens 52). Trotz eines deutlichen Rückgangs finden im Iran noch immer mehr als ein Drittel der weltweit registrierten Hinrichtungen statt.
Derzeit haben 106 Länder die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Insgesamt wenden weltweit 142 Staaten die Todesstrafe nicht mehr an. Entgegen dem globalen Trend stellt Amnesty International in ein paar Staaten eine Zunahme der Exekutionen fest: Das betrifft vor allem Belarus, Japan, Singapur, Südsudan und die USA. Thailand vollstreckte erstmals seit 2009 wieder ein Todesurteil. Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena erklärte, er werde die Hinrichtungen nach mehr als 40 Jahren wieder aufnehmen. Burkina Faso hat 2018 ein neues Strafgesetz verabschiedet, das die Todesstrafe abschafft. Im Februar bzw. Juli erklärten Gambia und Malaysia ein offizielles Moratorium für Hinrichtungen. Im US-Bundesstaat Washington wurde die Todesstrafe im Oktober letzen Jahres für verfassungswidrig erklärt. An der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 2019 stimmten 121 Länder für ein weltweites Moratorium gegen die Todesstrafe. 35 Staaten stimmten dagegen.
Die „Rangliste“ des Todes wird von jenen Ländern angeführt, die auch sonst Respekt vor Menschenrechten schmerzlich missen lassen. Aber: Steter Tropfen höhlt den Stein – das jahrzehntelange internationale Engagement gegen diese barbarische Form der Bestrafung zeigt sichtbar Wirkung. Wir dürfen nicht nachlassen und müssen weiterhin den Druck auf jene Staaten aufrechterhalten, die Todesstrafe weiterhin exekutieren!
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