Meine dritte Ukrainereise
Intensiv und extrem lehrreich war meine bereits dritte Reise in die Ukraine seit Kriegsbeginn. Eine besondere Freude war es, diesmal gemeinsam mit der österreichischen NGO Apotheker ohne Grenzen Österreich eine Lieferung an medizinischen Hilfsgütern mitzubringen, die wir u.a. im Kyiv Regional Clinical Hospital übergeben haben. Der eindeutig berührendste Termin auf der Ukrainereise war jener bei der Caritas Charkiw – die Freude von Kindern trotz Kriegs über Besuch und Schoko ist unvergleichlich, die Arbeit der Caritas hier enorm wichtig, mehr Zusammenarbeit sehr erwünscht.
Spannend war der Austausch mit der Freundschaftsgruppe Ukraine-Österreich Wir müssen jetzt schon an Wiederaufbau im Frieden denken, der hoffentlich bald einkehrt. Beim Aufbau von kritischer Infrastruktur, Straßen oder Schulgebäuden sind bilaterale Kooperationen unerlässlich, so oder so wird das eine Mammutaufgabe für die Ukraine werden. Wichtig ist deshalb auch der Austausch mit der „EU Advisory Mission“ oder dem „Center for Civil Liberties“, die für ihr Engagement kürzlich den Friedensnobelpreis bekommen haben. Wir besuchen auch das Holodomor-Museum in Kiew. Vor 90 Jahren ließ Stalin rund 4 Millionen Ukrainer:innen verhungern, indem er ihnen die Lebensgrundlage raubte. Heute versucht Putin dasselbe, terrorisiert die ukrainische Bevölkerung und will über Hunger und Kälte ihren Willen brechen. Ich sage: Wir müssen alles tun, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Dieser Willen der Ukrainer:innen ist zweifelsohne ungebrochen und wir müssen ihnen weiter zur Seite stehen in dieser schwierigen Zeit. Ich freue mich deshalb sehr, dass unsere Hilfe hier ankommt! Die österreichische Bundesregierung, v.a. die Städte Wien und Innsbruck, NGOs, die österreichische Botschaft aber auch viele private Personen helfen der Bevölkerung in ihrer Not. „Dafür sind wir sehr dankbar, das werden wir euch nicht vergessen“ – sagen die Menschen hier dazu. Morgen wird unsere Delegation in einer Pressekonferenz erklären, was die notwendigen Schritte sind, um die Hilfe noch direkter zu gestalten. Bericht folgt.
P.S.: Bereits am Heimweg an der slowakischen Grenze spricht mich ein Russe an – ob ich ihn verstehe will er wissen und wie er von hier weiterkommt – er weint fast, als ich ihm Geld für die Weiterreise gebe. „Ich werde nicht für Putin kämpfen“ sagt er und der Spruch „die Hoffnung stirbt zuletzt“ hatte für mich noch nie mehr Bedeutung.
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