Nix geht ohne die Zivilgesellschaft
Nix geht ohne die Zivilgesellschaft oder auf der Reise der Freundschafts-Gruppe Österreich-Albanien trafen wir auch Aleksander Cipa, Leiter der Journalist*innenvereinigung, Kristina Voko, Leiterin des „Balkan Investigative Reporting Network“ sowie Jonila Godole, Leiterin des Instituts für Demokratie, Medien & Kultur.
Sie alle berichten über die schwierige Situation von Medienschaffenden und die noch fehlende geschichtliche Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur im Land. Kurz gefasst: Journalist*innen haben es in Albanien nicht leicht. Umso wichtiger ist es, dass sie sich organisieren, um ihre Interessen zu vertreten. Großes Thema ist beim Wildwuchs an Online-Medien auch der Einfluss der Politik, der Baubranche, aber auch diverser Kräfte aus dem Ausland, die eigene Interessen verfolgen. Sicher ist: Die Aufarbeitung der Vergangenheit, wie wir sie im „Museum of Leaves“ (Haus für Geheimdienste) eindrucksvoll erlebten sowie freie Medien sind wichtige Bausteine in der Bestärkung der albanischen Demokratie. Eine herausragende Rolle dabei spielt die „Jugend“ – wir alle waren beeindruckt vom Weitblick und der Expertise der jungen Menschen aus zahlreichen Organisationen. Sie alle stehen für ein offenes, demokratisches Europa ohne Grenzen am Papier und im Kopf.
Österreich fördert über die Austrian Development Agency (ADA) wichtige Projekte zur Reform der Justiz, Mediation und zum Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt. Seit 30 Jahren ist ADA in Albanien aktiv, das jüngste Projekt: Durch kostenlose Rechtsberatung wird jenen, die sonst keinen Zugang hätten, der Rechtsstaat zugänglich gemacht. Um mehr über die Projekte zu erfahren, trafen wir unsere ADA-Beauftragte Simone Ungersböck, den Bürgermeister von Elbasan sowie die Richterin des Regionalgerichts. Die Leiterinnen der Projekte berichteten über ihre Fortschritte, die einen enormen Beitrag zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit darstellen. Last but not least besuchen wir die Freiwillige Feuerwehr in Kavaja. Mein Vorgänger als Vorsitzende der parlamentarischen Freundschaftsgruppe, Wolfgang Großruck, hat in seiner Amtszeit einen Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr in Albanien initiiert. Diese leistet mit Hauptmann Enver Buturku hier nicht nur einen essentiellen Beitrag zur Bekämpfung von Waldbränden, sondern auch zur Förderung von zivilgesellschaftlichem Engagement und ehrenamtlicher Arbeit. Diese Initiative auszubauen steht somit auf unserem TO DO. Zum guten Abschluss besuchten wir noch das Alexander Moisiu Theaterkino und spätestens da wurde allen klar: Albanien befindet sich zweifelsohne in einer Zeit des Aufbruchs und auf einem Weg der Integration in die EU. Dabei spielen nicht nur engagierte Politiker*innen eine Rolle sondern auch Justiz, Medien, Zivilgesellschaft und die Kultur. So viele engagierte Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen zu treffen, gibt viel Zuversicht für die Zukunft Albaniens. Danke dafür!
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