Zentralasien im Zentrum oder als Vorsitzende der parlamentarischen Freundschaftsgruppe hatte ich einen ersten Austausch mit dem turkmenischen Botschafter Hemra Amannazarov. Das Land öffnet sich, auch wenn von Demokratisierung (noch lange) nicht die Rede sein kann. Vorsichtige diplomatische Beziehungen zu Österreich gibt es jedoch schon länger. Nach meinen Treffen mit den Botschaften der Mongolei, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan stehen weitere mit Kasachstan und Usbekistan an. Fakt ist: Für nachhaltigen Frieden auf der Welt ist die Fortführung vom Austausch zwischen Europa und den zentralasiatischen Staaten unerlässlich.

Was Ihr über Turkmenistan wissen solltet: Das Land ist reich an Erdöl und -gas (der Großteil wird nach China exportiert); 85 % seiner Bevölkerung sind Turkmen:innen, die größte Minderheit sind mit etwa 5 % die Usbek:innen. Nachdem das Land 1991 seine Unabhängigkeit erlangt hatte, übernahm Saparmyrat Nyýazow die Regierung und errichtete eine repressive Herrschaft samt Personenkult. Nach seinem Tod übernahm Gurbanguly Berdimuhamedow die Macht und erst im März 2022 wurde sein Sohn Serdar zum Präsidenten des Landes gewählt. Turkmenistan liegt im weltweiten Demokratieindex auf einem der letzten Plätze und wird als Staat mit einem „Höchstmaß des Autoritarismus, grotesk anmutenden Merkmalen personalisierter Herrschaft“ beschrieben. Im Bericht über die letzte Wahlbeobachtung der OECD wird vermerkt, dass es in Turkmenistan keine politischen Alternativen zum Regime gebe und die Grundfreiheiten massiv eingeschränkt würden. Turkmenistan hat 1995 vor der UN-Generalversammlung seine ständige Neutralität erklärt, diese Entscheidung wurde von der Generalversammlung einstimmig anerkannt und unterstützt.