Seit 1.1.1975 ist die Fristenlösung in Österreich in Kraft. Die Debatten darum sind allerdings bis heute nicht verstummt. Im Gegenteil: Seit Beginn des letzten Jahres mobilisieren sich die Gegner*innen auch hierzulande wieder verstärkt und kämpfen gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen an. Als Antwort auf die Petition #fairändern, haben wir (Lena Jäger, Andrea Brunner & ich) das Bündnis #KeinenMillimeter ins Leben gerufen.

Die Angriffe auf die geltenden Regelungen sind kein neues Phänomen. Wir können sie in allen Ländern beobachten: 2016 gab es bspw. massive Proteste in Polen. Die Anti-choice Bewegung hat sich unter der reaktionären PiS-Regierung zu einer Bürgerinitiative zusammen getan, die das Totalverbot des Abbruchs fordert, obwohl Polen schon eine der restriktivsten Reglungen zum Schwangerschaftsabbruch weltweit hat. Eine laute Gegenbewegung hat unter Solidaritätsbkundungen aus dem Ausland dazu geführt, dass uns vorerst eine neuerliche Verschlechterung erspart blieb.

Zurück nach Österreich: Seit 45 Jahren haben wir nun die gesetzliche Fristenregelung und trotzdem ist bis heute ein Abbruch nicht in allen Bundesländern möglich und nicht jede ungewollt schwangere Person kann das notwendige Geld dafür aufbringen. Nach wie vor werden Frauen, die einen Abbruch hatten, stigmatisiert. Viele Betroffene vertrauen sich deswegen niemandem an. Während Studien belegen, dass 95% der Frauen auch später ihre Entscheidung richtig finden, behauptet die Anti-Choice Bewegung standhaft, Frauen würden ihre Entscheidung später bereuen, während die meisten nur unter genau dieser Stigmatisierung leiden. Es gibt also noch genug zu tun für uns in der Politik. Für mich steht fest: Es darf #keinenMillimeter zurück gehen. Die Zeit der Bügel und Stricknadeln muss endgültig der Vergangenheit angehören!