Neben aktuellen Krisen und globalen Schreckensmeldungen dürfen wir die geografisch ferner liegenden Regionen nicht vergessen. Diese stehen im globalen Friedensgeflecht näher an Europa als die geografische Lage erahnen lässt: Die Krisen am afrikanischen Kontinent von heute sind die Krisen der Welt von Morgen, wie ein Teilnehmer einer von mir zu diesem Thema organisierten Diskussionsveranstaltung im Parlament richtig sagte.

Neben anhaltenden Konflikten der verschiedensten Splittergruppen im Kampf um Demokratie im Sudan mit den diversen militärischen Machthabern zeigt sich eines deutlich: Im Land herrscht ein riesiges Machtgefälle zwischen Zivilbevölkerung und bewaffnetem, wie gut vernetztem Militär. Hier zu fordern, dass sich doch alle an einen Tisch setzen sollen, um eine Lösung zu verhandeln, untermauert nur unser europäisches Unverständnis für diesen Konflikt – waren sich so gut wie alle Teilnehmenden einig. Der Konflikt im Sudan ist vielschichtiger und historisch gewachsen. Umso wichtiger war es mir, von der eurozentristischen Sichtweise abzurücken indem wir die sudanesiche Community ausführlich zu Wort kommen ließen. Neben den Analysen des außenpolitischen ORF Korrespondenten Karim El-Gawhary und Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger gab Politikwisschenftlerin Ishrag Mustafa Hamid einen spannenden Einblick zur Rolle der Frauen innerhalb und für die Demokratiebewegung.