Djelem djelem oder heute feiern wir den Internationalen Romatag und für mich ist klar, dass Solidarität nicht bloß ein Wort ist.

Am 8. April 1971 fand der Erste Welt-Roma Kongress in London statt – dieses Datum markiert symbolisch den Beginn der Roma-Bürgerrechtsbewegung. Heute soll auf die Situation der Rom*nja und Sinti*zze aufmerksam gemacht werden und auch der Volksgruppe in Österreich sowie ihrer Sprache und Kultur Sichtbarkeit gegeben werden. Rom*nja und Sinti*zze wurden über Jahrhunderte an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt. Die Diskriminierung und die Stereotype gegen Rom*nja und Sinti*zze, weisen eine lange Kontinuität auf. In Österreich wurden Angehörige der Community während des Zweiten Weltkriegs systematisch verfolgt und ermordet, 90% der österreichischen Rom*nja und Sinti*zze überlebten dies nicht. Auch die 1990er Jahre waren für die Volksgruppe prägend, in positiver und in negativer Hinsicht: Am 16.12.1993 wurden die „Volksgruppe der Roma“ in Österreich durch einen einstimmigen Beschluss im Nationalrat als Volksgruppe anerkannt. In der Nacht von 4. auf 5. Februar 1995 wurden in einem niederträchtigen, rassistisch motivierten Rohrbombenanschlag vier junge Männer in Oberwart (auf Romanes Erba) ermordet. Auch heute noch sind Rom*nja und Sinti*zze immer wieder Anfeindungen, Diskriminierung, Roma-Feindlichkeit ausgesetzt. Gerade während des Ukrainekrieges erfahren Flüchtlinge aus der Community Benachteiligungen, etwa beim Zugang zu Unterkünften. Daher fordern wir:

  • Rom*nja und Sinti*zze brauchen Chancengleichheit und effektiven Schutz vor Diskriminierung
  • Wir setzen uns für einen Ort der Erinnerung und des kollektiven Gedenkens für die Opfer des Porajmos – die während des Nationalsozialismus getöteten Rom*nja und Sinti*zze – in der Bundeshauptstadt Wien ein.
  • Der 2. August – der Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti*zze und Rom*nja – soll künftig auch in Österreich zum Gedenktag werden.
  • Auf die spezifischen Bedürfnisse vulnerabler Gruppen ist ausreichend einzugehen. Es braucht auch in Österreich v.a. adäquate Unterkünfte, die den Bedürfnissen schutzsuchender Roma-Familien gerecht werden.