Verantwortung einfordern oder die Produkte, die wir konsumieren – Autos, Handys, Kleidung, Kosmetik – haben lange Lieferketten. Oft werden innerhalb dieser Menschenrechte, Umwelt- und Sicherheitsstandards missachtet. Mit der Herstellung geht oft Ausbeutung & Vertreibung einher. Am Ende stellt sich die Frage: Wer ist verantwortlich? Wer haftet dafür? Die Zulieferbetriebe oder die Unternehmen, die die Endprodukte zusammensetzen?

Um auf all das aufmerksam zu machen, besuchten uns Carolina de Moura, Danilo Chammas aus Brasilien und Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion im Parlament. Sie präsentierten den Dokumentarfilm „The illusion of abundance“ in dem es um den Bruch des Bergwerkdamms von Brumadinho in Brasilien geht. Bei diesem Unglück wurde eine ganze Gemeinde von toxischem Schlamm überrollt. Dabei wurden 270 Menschen getötet. Dabei war der betreibenden Firma Vale schon lange klar, dass der Damm nicht stabil war. Der Dammbruch war nicht der erste Vorfall. Zertifiziert wurde die Sicherheit des Dammes von TÜV Süd. Während Gerichtsverfahren noch laufen, ist schon jetzt klar, dass dieser Unfall auf Grund grober Fahrlässigkeit auf Kosten von Menschenleben entstanden ist.

Wo liegt nun die Verantwortung? Bei den direkt handelnden Unternehmen oder bei den Unternehmen, die Produkte mit der Zutat „Menschenrechtsverletzung“ weiter verarbeiten? Liegt die Verantwortung bei Konsument*innen, die diese Produkte kaufen, oder bei Politiker*innen, die diese Produktionsstandards erst zulassen? Tatsache ist, wir alle dürfen die Augen vor diesen Menschenrechtsverletzungen nicht verschließen. Als Politiker*innen ist es unsere Aufgabe, Rahmenbedingungen und rechtliche Verbindlichkeiten zu schaffen, sodass Unternehmen für solche Vorfälle zur Rechenschaft gezogen werden (können) und in Zukunft keine Menschen für die Herstellung von unseren Produkten sterben. Dazu braucht es ein starkes Lieferkettengesetz, sowie verbindliche internationale Übereinkünfte, die den Schutz der Menschenrechte sicherstellen und vor Profite stellen. Für uns alle gilt: Hinschauen und hinterfragen, statt blind konsumieren.