Die Welt schaut nach Osten oder der Schritt des russischen Präsidenten Putin ist ein herber Rückschlag für internationale Vereinbarungen und ein Schlag ins Gesicht der Diplomatie. Aber überraschend ist das alles nicht und wer jetzt „der Krieg kommt!“ ruft, vergisst, dass dieser in der Region seit 2014 Fakt ist.

Zusammengefasst: Die Anerkennung der abtrünnigen Separtistenepubliken Luhansk und Donezk ist ein unumwundener Bruch mit der Minsker Vereinbarung und eine eklatante Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine. Der Bruch der Waffenruhe, das Gefasel der Führer der selbsternannten Donbass-Republiken von einem bevorstehen Angriff, die in Szene gesetzten Evakuierungen der Zivilbevölkerung, die Fake News Produktion – all das sind wohlkalkulierte Schritte in einem abgekarteten Spiel nach einem Drehbuch aus dem Kreml. Mit diesem Vorgehen will Putin offenbar das nötige Narrativ für die russische Bevölkerung konstruieren, um einen weiteren Einfall in die Ukraine legitimieren zu können. Diese wiederum würde sich wohl eher einen besseren Lebensstandard im Land wünschen, als noch mehr Ungewissheit. Dem Putin selbst geht’s wohl weniger ums Territorium, als um Macht & Einfluss.

Während jetzt also alle über Gas & Sanktionen reden, wird auf die Menschen in der Region, die nicht wissen, was jetzt konkret auf sie zukommt, vergessen. Wie im Übrigen schon die letzten Jahre. Wir stehen als Österreich ganz klar an der Seite der Ukraine und der Bevölkerung, denn sie ist das eindeutige Opfer in diesem Machtkampf. Aber: Trotz der tragischen Entwicklungen dürfen wir gerade jetzt die diplomatische Ebene nicht verlassen und müssen weiterhin um eine friedliche Lösung bemüht sein.