Durch die Hölle gegangen oder Kamran Ghaderi wurde vom iranischen Regime verhaftet, gefoltert und physisch wie psychisch gebrochen. Siebeneinhalb Jahre lang. Die Folgen dieser Tortur werden ihn bis an sein Lebensende begleiten. Wir alle sind sehr froh, dass er endlich bei seiner Familie in Österreich ist – ich habe mich gefreut, ihm das renovierte Österreichische Parlament zeigen zu können und mich mit ihm über die Situationen der Gefangenen im Iran auszutauschen.

Offiziell wurde der österreichische Staatsbürger der Spionage bezichtigt, doch wir wissen, dass er schlicht und ergreifend so wie viele andere ein „unschuldiges Bauernopfer“ der sogenannten iranischen „Geiseldiplomatie“ wurde. Fakt ist: Niemand kann dem Mann die im Evin-Gefängnis verlorenen Jahre zurückgeben. Seine Kinder mussten ohne ihn aufwachsen. Dennoch überwiegt bei Herrn Ghaderi Dankbarkeit gegenüber Kummer und er blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Ich bewundere ihn für seine Kraft und für seinen unerschütterlichen Optimismus und freue mich für ihn, dass er gemeinsam mit seiner Familie gleichsam sein Leben neu beginnen kann. Wir haben uns jahrelang für seine Freilassung eingesetzt und es ist mir eine Ehre, ihn nun auch persönlich getroffen zu haben. Was die politische Ebene betrifft, so verspreche ich, dass ich mich auch weiterhin für die zu Unrecht in Iran Inhaftierten einsetzen werde. Darüber hinaus müssen wir dem menschenverachtenden Mullah-Regime Einhalt gebieten, wo auch immer es möglich und notwendig ist. Ganz besonders, wenn seine Vertreter versuchen, auf österreichischem Boden aktiv zu werden. Danke für den Besuch!