Seit 200 Tagen wird in Belarus protestiert, der Wille zur Demokratie scheint ungebrochen. Mehr als 30.000 Demonstrant*innen wurden seither festgenommen. Bürger*innen, die für Demokratie und freie Wahlen auf die Straße gingen, sind praktisch vogelfrei und wer ihre Rechte verletzt, bleibt straffrei. Keiner der inzwischen mehr als 4000 Anzeigen wegen Polizeigewalt und Folter wurde bislang nachgegangen. Um Druck auf Oppositionelle zu machen, nehmen die belarusischen Behörden mittlerweile sogar schon deren Kinder ins Visier, wie auch Amnesty International unlängst kritisierte.

Alle politischen Gegner*innen des illegitimen Präsidenten wurden eingesperrt oder befinden sich außer Landes. Der inhaftierten Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa drohen bis zu zwölf Jahre Gefängnis, Swetlana Tichanowskaja befindet sich weiterhin im Exil. Dafür hat Lukaschenko bei der Allweißrussischen Volksversammlung, bei der keine einzige Vertreter*in der Opposition zugelassen war, gerade erst seinen Machtanspruch erneuert.

Trotzdem: All das wird den Lauf der Dinge nicht aufhalten. Die Menschen in Belarus, die sich nach Freiheit und Demokratie sehnen, haben zu viele Opfer gebracht, als dass sie jetzt noch aufgeben würden. Unsere Aufgabe ist es, diesen Freiheitskampf nach besten Kräften zu unterstützen, ohne bevormundend zu sein. So lange, bis es in Belarus freie & faire Wahlen gibt.