Die Justiz hat sich für die Strafverfolgung aufgrund sexueller Orientierung entschuldigt.

Die Schrecken der strafgerichtlichen Verfolgung von Lesben, Schwulen und Bisexuellen ist eines der düstersten Kapitel der 2. Republik. Ich freue mich, dass Alma Zadić sich im Namen der Justiz für das begangene Unrecht entschuldigt hat. Es ist ein tief berührender Moment und die angekündigte Gedenkmöglichkeit ist ein notwendiger Schritt zur Aufarbeitung. Was heute absurd klingt, war damals bitterste Realität und hat die LGBTIQ-Community über Jahrzehnte geprägt: Die strafgerichtliche Verfolgung hat zahlreiche Existenzen zerstört. Bis 1971 wurden rund 25.000 Personen aufgrund des Totalverbots von Homosexualität verurteilt. Die letzte strafrechtliche Bestimmung, die Menschen aufgrund der sexuellen Orientierung kriminalisierte, wurde erst 2002 (sic!) aufgehoben. Pünktlich zum Start der Vienna Pride 2021 ist der historische Akt ein wichtiges Signal für die LGBTIQ-Community. Denn: Die Würde des Menschen ist unantastbar und die Menschenrechte gelten für alle Menschen unabhängig des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung. Die Entschuldigung der Justiz ist ein erstes, enorm wichtiges Zeichen. Was ich als Nächstes erreichen möchte, ist eine Bedauernserklärung des österreichischen Parlaments.