Die Republik Moldau hat kürzlich ihr Parlament aufgelöst. Die erste Frau an der Spitze, die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu hat nach langer Regierungskrise Neuwahlen in der einstigen Sowjetrepublik verfügt.

In Wien besuchte uns jetzt der Außenminister und amtierende Premierminister Aureliu Ciocoi, um über die Situationen im Land zu berichten. Fakt ist: Das Land steckt seit der Unabhängigkeit 1991 in einer Dauerkrise. Die Beziehungen zu Russland sind konstant auf des Messers Schneide, während Moldau sich Richtung Europa orientiert. Das Grenzland zur Ukraine östlich des Flusses Dnjestr hat sich als Transnistrien faktisch abgespalten. Hohe Abwanderung, ländliche Armut und Aufholbedarf im Bildungswesen stellen große Herausforderungen dar. Um besser die Korrpution im Land bekämpfen zu können, braucht es eine Justizreform, im Bereich Menschenrechte gibts Ambitionen.

Als Schwerpunktland der österr. Entwicklungszusammenarbeit ist Moldau für uns jedenfalls von besonderer Bedeutung. Österreich fördert derzeit durch 20 verschiedene Projekte das Land über die Austrian Development Agency (ADA) mit einer Fördersumme von 20 Millionen Euro. Eine wichtige und sinnvolle Unterstützung. Die Neuwahl im Juli wird mit Sicherheit nicht nur Moldawien selbst, sondern die gesamte Region, wie auch Europa betreffen.