25 Millionen Menschen sind von Zwangsarbeit betroffen oder auf Initiative der MEP Anna Cavazzini entstand die Fotoausstellung „Forced Labour around the globe“. Gemeinsam mit Gemeinwohlstiftung COMÚN brachte ich die Ausstellung nun ins österreichische Parlament

Die Eröffnung wurde in Form einer Podiumsdiskussion gestaltet, mit reger Beteiligung des Publikums. Gemeinsam diskutierten wir mit Lijun Zhao (Betroffene von Zwangsarbeit in China), Dr. Sangeetha Manavalan (Projektkoordinatorin LEFÖ), Martin Preineder (Bundesrat ÖVP) und Veronika Bohrn-Mena (Initiative Lieferkettengesetz) darüber, dass alle von uns wohl selbst Produkte aus Zwangsarbeit besitzen, unwissentlich, weil die Kennzeichnung fehlt. Durch die breit gestreute Expertise der teilnehmenden Diskutant:innen konnte ein detaillierter Überblick zum Thema gewonnen werden. Aufgezeigt wurde dabei, welch unglaubliches Ausmaß Zwangsarbeit einnimmt und dass kaum ein Produkt in den Geschäften hierzulande ohne diese Form der Ausbeutung auskommt. Dabei wurden politische Mittel dagegen, wie das Lieferkettengesetz, Importverbote oder vorgeschriebene Auditings diskutiert.

Klar ist, dass es sich bei Zwangsarbeit keineswegs um ein Problem des globalen Südens handelt. Auch hier in Europa und Österreich gibt es Bereiche, die strukturell auf enorm prekären Arbeitsverhältnissen aufbauen, Stichwort Pflege oder Landwirtschaft. In der Debatte war deutlich zu erkennen, wie wichtig das Thema den Gästen ist. Durch die verschiedensten Brillen wurden neue Aspekte der Tragödie aufgezeigt und dabei rasche Handlungen von der Politik eingefordert. Die Ausstellung findet nun ihren Weg in die Plenar-Lounge, wo heute alle 183 Abgeordnete daran vorbei gehen müssen. Dort soll sichtbar machen, was meist für uns in Europa unsichtbar erscheint und von den Profiteuren bewusst unsichtbar gemacht wird. Sicher ist: Es braucht klare Regeln, um Ausbeutung und Zwangsarbeit zu bekämpfen. Hier ist die Politik gefordert.