Trans rights are human rights oder aufgrund der aktuellen Debatten (in Deutschland, Spanien und neuerdings in Österreich) rund um Self-ID und die Rechte für Trans, Inter und nicht-binäre Personen möchte ich als LGBTIQ-Sprecherin der Partei und im Namen der Grünen Andersrum Österreich Position beziehen.

Nicht umsonst hat der Grundwert „selbstbestimmt“ einen hohen Stellenwert für uns Grüne. Denn jeder Mensch hat das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und das Recht, frei und offen nach der eigenen Geschlechtsidentität zu leben. Ohne Diskriminierung, ohne Schikane, ohne Pathologisierung. Dafür haben wir uns als Partei und im Besonderen als Grüne Andersrum immer schon eingesetzt – unsere Politik war und bleibt inklusiv. Unser Feminismus wird nie ausgrenzend sein. Dabei achten wir selbstverständlich die Integrität einer jeden Person, setzen auf Schutzräume und wollen Frauen und Mädchen stärken.

Gerade Trans-Menschen sind mit zunehmend negativer Wahrnehmung, Vorurteilen, Intoleranz und Gewalt konfrontiert. Die Leugnung ihrer Existenz schmerzt nicht nur, sie führt dazu, dass sie wesentlich öfter gefährdet sind, Suizid zu begehen. Die Sprache von transfeindlichen Gruppen diffamiert trans-Frauen, beraubt trans-Männer ihrer Handlungsfähigkeit und drängt nicht-binäre Menschen in die Unsichtbarkeit. Um dagegen aufzutreten, haben wir im Vorjahr einen Prozess gestartet, der den Austausch fördern und Antworten auf offene Fragen finden soll. Wir binden Betroffene in die Debatte ein, stehen in Kontakt mit den Grünen Frauen und Grünen aus anderen Ländern – nicht zuletzt aus Deutschland, wo jetzt ein diesbezüglicher Gesetzesvorschlag am Tisch liegt.

Grüne Andersrum als Teil der LGBTIQ-Community stehen für Offenheit und gegenseitige Unterstützung. Unsere Position ist die Position der Grünen. Wir kämpfen als feministische Partei seit jeher gegen eine erzwungene binäre Heteronormativität und wir müssen unsere Kräfte bündeln, um der Ablehnung von LGBTIQ entgegenzutreten. Denn auch das ist einer unserer Grundwerte:Solidarität. Deshalb: Trans-Rechte und Frauenrechte dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, denn die Wurzel des Übels haben beide gemeinsam: reaktionäre, patriarchale Machtverhältnisse. Wir sind überzeugt: Je inklusiver eine Gesellschaft ist, desto gerechter ist sie. Unsere progressive und positive Vision von Gesellschaft ist die von einer Gesellschaft frei von Rollenzwängen und Unterdrückung. Wir verstehen uns daher als Verbündete mit allen Spektren des Regenbogens – denn es ist und bleibt unser gemeinsamer Kampf.