Wien als Vermittlungsort oder Raif Badawi ist seit genau einem Jahr aus der Haft entlassen. Dennoch darf er immer noch nicht zu seiner Frau, Ensaf Haidar und ihren 3 Kindern nach Kanada ausreisen.

Saudi-Arabien ist stets sehr bemüht, sein Image in der Welt aufzupolieren. Solange der König aber diese Familienzusammenführung nicht ermöglicht, wird das menschenrechtliche Feigenblatt nicht halten. Fakt ist: Der Aktivist und Blogger Raif Badawi hat seine 10-jährige Haft abgesessen – es ist höchste Zeit, dass er endlich in Frieden und Freiheit bei seiner Familie leben kann. Trotzdem darf er noch immer nicht das Land verlassen. Im Gespräch mit seiner Frau Ensaf, die unermüdlich um seine Freiheit kämpft und die extra nach Wien kam, besprachen wir deshalb die nächsten Schritte. Klar ist: In Österreich hat die Zivilgesellschaft in Kooperation mit den Grünen über 6 Jahre lang, ganze 377 Mal gegen die Inhaftierung und das Auspeitschen des Menschenrechtsaktivisten vor dem umstrittenen KAIICID eine Mahnwache angehalten. Österreich kann und soll so auch hier eine Vermittlerrolle einnehmen und sich auf europäischer und internationaler Ebene dafür einsetzen, dass Rauf Badawis „Reisefluch“ beendet wird und die Familie nach 12 Jahren zusammen sein kann. Zu diesem Anlass gabs gestern im Österreichischen Parlament einen Film über die dramatische Geschichte und eine berührende Rede von Ensaf selbst.